Peter Richter
Peter: Hallo Mühle-Fans! Natürlich daran, wie ich – und andere – mit der Situation klarkommen. Für mich als Möchtegern-Philosoph ist die Lage nicht so schlimm, denn das Denken funktioniert am besten in der „Quarantäne“. Außerdem will der Garten für den Sommer vorbereitet werden, wenn es nicht gerade Stein und Bein gefriert.
Mühle: Wie lange willst Du Deine Klausur durchhalten?
Peter: Auf jeden Fall, bis mein neues Buch fertig ist. Es liegt sozusagen in den letzten Zügen. Der Titel lautet „Verhaltensphilosophie“. In zirka neun (es können auch zehn werden) Aufsätzen handle ich darin verschiedene Aspekte des Menschseins ab und pinkle dabei sogar dem großen Immanuel Kant ans Bein. (Wie das geht, haben mir meine beiden Hunde, Enjo [Husky] und Fenni [Spitz] gezeigt). Ich habe nämlich den dringenden Verdacht, dass Kant seine großen Theorien über die Grundzüge des Erkennens, der Moral und des Urteilsvermögens nur aufgestellt hat, um seine eigene Nutzlosigkeit zu verbergen!!! Nutzlosigkeit, die in seinem vierten und eigentlichen Werk „Kritik des nützlichen Handelns“ offensichtlich geworden wäre. Nutzlos, wie er war, hat er es nie geschrieben. Naja … Näheres über „Verhaltensphilosophie“ kann man auf meiner Homepage unter Meine Bücher nachlesen. Dort findet man auch kurze Beschreibungen meiner früheren Veröffentlichungen, zum Beispiel des kleinen Gedichtbändchens „Ein Must-Have aus Amerika“.
Mühle: Fehlt Dir die Mühle?
Peter: Natürlich. Wie Ihr aufgrund der Lücken im Veranstaltungskalender der Mühle schon gemerkt habt, finden aktuell auch keine Zusammenkünfte des Philosophiekreises statt. Der hat im Winter kräftig Zustrom bekommen und entsprechend laut „geklappert“. Mehrfach waren wir knapp 30 Leute, immer noch gemischt aus Jung und Alt, und haben uns schon Gedanken gemacht, wie man solche Großveranstaltungen händeln soll. Ohne Moderation ging es z.B. nicht mehr. Zum Glück sind wir dieses Problems erst mal enthoben. Für die geplante Buchlesung über Jakob Böhme, den „ersten deutschen Philosophen“, gibt es schon einen Ersatztermin: den 29. Mai, wieder in der Stadtbibliothek. Jetzt muss das bloß noch jemand den freundlichen Viren erklären …
Mühle: Was wird Dir die Zukunft bringen?
Peter: Wenn mein Buch fertig ist, soll es wieder ans Zeichnen und Malen gehen. Das hilft gegen die schmerzvolle Exzentrik, die sich beim Philosophieren manchmal einstellt. Dann wird auch die Corona-Krise längst vorbei sein. Oder auch nicht. Mit meinem Herbsturlaub in Malta rechne ich noch nicht wirklich. Trotzdem bleibe ich optimistisch. Das wünsche ich auch Euch allen. Macht’s wie Toffe!
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Peter Richter 30.03.2020