Staat und Kirchen

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Liebe Freunde der Weisheit,
sind die Kirchen als Administratoren von Religion bzw. Glauben nur Brückenbauer zum Jenseits – oder sind sie auch moralische Instanzen, die auf die alltägliche Politik Einfluss nehmen sollten? Immerhin gibt es die 10 Gebote, die sich auf das Leben im Allgemeinen beziehen und nicht nur auf innerkirchliche Vorgänge. Und was, wenn die unterschiedlichen Kirchen die Dinge verschieden bewerten? Die Präambel des Grundgesetzes beginnt so: „Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen …“ Das charakterisiert zwar nicht gerade einen Gottesstaat; es wird aber doch eine gewichtige Stellung der Glaubensgemeinschaften impliziert. Was, wenn diese den Gottesbegriff unterschiedlich auffassen und natürlich auch die mit der Religion verbundene Ethik? Und wie steht es mit der Verantwortung der Kirchen bei extremen politischen Entwicklungen, z.B. im „Dritten Reich“?

Wie nahe sollten sich Staat und Kirchen also sein? Seit prähistorischer Zeit sind die Funktionen meist getrennt (Häuptling und Schamane); durch die gesamte europäische Geschichte zieht sich ihre Auseinandersetzung (z.B. Kaiser und Papst). Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in Frankreich der Laizismus als Gesetz beschlossen, also die strenge  Trennung von Staat und Kirche. Explizit wurde der Grundsatz in Europa nur in den Verfassungen von Portugal, Frankreich und Tschechien festgeschrieben.

Auf unserer nächsten Sitzung wollen wir – videounterstützt – darüber diskutieren.

Den Abend werden Lutz und Wolfgang moderieren.
Ort: Stadtbibliothek, Puschkinstr. 13
Datum, Zeit: 6. März, 19:00 Uhr.